Annatextiles INDIENNES - Glarus 18. Jh.


           

Blaudrucke, aus den Musterbänden, Ennenda, Kanton Glarus - 1825-1850
mit Textzitaten aus:
Adolf Jenny-Trümpy, 1898/1902, Handel und Industrie des Kantons Glarus, in 2 Bänden
     
  01 - Stoffbeispiele von Zeugdruckereien
vor der Errichtung von Bartholome Jenny & Cie
sowie frühe Blaudrucke bei Bartholome Jenny & Cie
und Blaudrucke in Verbindung mit weiteren Farben

In Glarus fertigte auch die 1803 gegründete Firma Luchsinger & Streiff Blaudrucke an, im Jahre 1823 errichtete sie den zusätzlichen Betrieb „auf der Insel“. Hier druckte man hauptsächlich Einfach- und Doppelindigoblau mit Weiss.


  In der Geschichte des Glarner Zeugdrucks hinterliess die Firma Greuter & Rieter, Islikon, besondere Spuren, versuchte doch ihr Gründer Bernhard Greuter als junger Arbeiter, in der Streiff’schen Fabrik in Glarus, das Geheimnis des Blaudrucks zu ergründen. Später verbrachte Jakob Trümpy seine Lehrzeit in Islikon, und auch Adolf Jenny pflegte Beziehungen zu dem Unternehmen im Thurgau. Im Musterband Krapp findet sich ein Beispiel aus Islikon. Jenny datiert es 1790, und somit gehört es zu den wenigen erhaltenen Mustern des 18. Jhs. Bei weiteren Mustern aus Islikon handelt es sich um Blaudrucke von ca. 1825-30, sie sind in Musterband 1 Indigo aufbewahrt.

 
 
     

Photonachweis:
Aufnahmen Anne Wanner, Rheinfelden (Schweiz)

 
  Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 307:
.....1823 erbaute Bartholome Streiff, Vater, auf seine eigene Rechnung die Fabrik „auf der Insel" und druckte vom September jenes Jahres an à facon für das Handelshaus Luchsinger & Streiff, und zwar hauptsächlich die damals noch immer begehrten und fortgesetzt noch viele Jahrzehnte hindurch gangbaren Mouchoirs und
Indiennes mit Einfach- und Doppel-Indigoblau und Weiss, dann einige Krapp- und Blauholz-Artikel und die später ausführlicher zu besprechenden, mit Tafelfarben bedruckten orientalischen Châles. Zu Anfang der 1830er Jahre erfolgte eine Vergrösserung der Fabrik durch den Ankauf des grossen sog. Inselhauses......


  Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 129/30 (zur Firma Greuter & Rieter):
....... erwuchs dem heimischen Geschäftsbetrieb eine hervorragende Kraft durch den Eintritt des Gemeindspräsidenten und Oberstlieutenant Ulrich Egg .........von ungefähr 1830—1870 leitete derselbe mit starker Hand den Gang der Fabrikation im allgemeinen, während in der Farbküche tüchtige schweizerische und elsässische Koloristen amteten (für die Rotfärberei: Hanhart und Ehrensperger, für die Handdruckerei: Witz älter, Hünerwadel und Sulzer, für die Rouleauxdruckerei: Witz-Mörikofer und Ochs-Köchlin). 1833 zählte die Fabrik zirka 300 Arbeiter, für welche der wöchentliche Zahltag über fl. 1000.— betrug; um diese Zeit war in Kefikon schon eine einhändige Walzendruckmaschine für Reserveblaudruck- und Aetzwaren im Betrieb...........

Bartholome Streiff , Insel, Glarus, 1825-30

einfache Bandanos
Druckmuster, St.Gallen, Koll A, Musterband 1
Bartholome Streiff , Insel, Glarus, 1825-30

Liminias, Doppelblau mit Weiss
Druckmuster, St.Gallen, Koll A, Musterband 1

Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon, 1840-60

Doppelblaue
Druckmuster, St.Gallen, Koll A, Musterband 1
Bartholome Streiff , Insel, Glarus, 1825-30

einfache Bandanos
Druckmuster, Ennenda, loser Bestand, Couvert 1B

Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon, 1830er

Indiennes Doppelblau mit Weiss
Druckmuster, Ennenda, loser Bestand, Couvert 1B
Bartholome Jenny & Cie, Ennenda, 1830-80

Liminias, Doppelblau mit Weiss
Druckmuster, Ennenda, loser Bestand, Couvert 1B
Bartholome Streiff , Insel, Glarus, 1825-30

einfache Bandanos Blau und Weiss
Druckmuster, Glarus, Musterband 1

Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon, 1830er

Indiennes Doppelblau mit Weiss
Druckmuster, Glarus, Musterband 1
Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon, 1840-60

Mouchoir Bandanos, Solidblau mit Weiss
Druckmuster, Glarus, Musterband 1
Luchsinger & Streiff , Insel, Glarus, 1825-30

einfache Bandanos Blau und Weiss
Druckmuster, Sent, Musterband 1


Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon

Bandanos mit Weiss
Druckmuster, Sent, Musterband 1

Bartholome Jenny & Cie, Ennenda, 1840-60

einfache blaue Bandanos
Druckmuster, Sent, Musterband 1

Bartholome Streiff , Insel, Glarus, 1825-30

einfache Bandanos Blau und Weiss
Druckmuster, Nürnberg, Musterband 1

Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon, 1830er

Indiennes Doppelblau mit Weiss
Druckmuster, Nürnberg, Musterband 1
Gebrüder Greuter & Rieter, in Islikon-Kefikon, 1840-60

Doppelblaue
Druckmuster, Nürnberg, Musterband 1
  Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 179:
.......Obiger „Waarenconto" (gemeint ist hier ein erhaltener Geschäftsabschluss von 1769 des Heinrich Streiff, bei A.Jenny-Trümpy besprochen S.174ff.) macht uns mit der interessanten Thatsache bekannt, dass Fabrikant Streiff nicht, wie mehrere seiner ihm nachfolgenden Konkurrenten, nur im Lohn („à façon") für die Handelsleute druckte, sondern dass er, wenigstens für den grössern Teil seiner Produktion, von der rohen Baumwolle an bis zum fertigen Tuche alles in seinen Händen vereinigte. Die cyprische Baumwolle, die er über Venedig bezog, liess er im Lande Glarus verspinnen, sandte das Garn an appenzellische Stückfergger zum Verweben und übergab die erhaltenen Stücke „seinem Vetter Fridolin Streiff" in Glarus zum Bleichen; alsdann bedruckte und färbte er sie und verkaufte die fertige Ware an Handelsleute, besonders an diejenigen von Ennenda, die in Oesterreich, Russland, Deutschland und Italien etabliert waren, an einige andere kantonale Firmen sowie an Kaufleute in St. Gallen, Winterthur und Zürich, die hauptsächlich nach Frankreich, Spanien und Deutschland Geschäfte machten.
Wie die Angaben im Imprimage- und im Waren-Conto beweisen, handelte es sich damals hauptsächlich um
weissgemusterte Indigoblauböden; die verwendeten Droguen lassen erkennen, dass man sich der kalten Eisenvitriolküpe und teils mechanischer Wachsreserven, teils vorwiegend chemisch wirkender (aus Kupfervitriol und Grünspan nebst Pfeifenerde und Gummi bereiteter) Schutzpappen bediente. Die Produktion bestand zum kleinern Teil aus Indiennes und zum grössern Teil aus Mouchoirs .........
  Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 118, Anm. 1:
Unter Lemenias oder Liminias verstand man doppelblaue d h. dunkel und hellindigoblaue Tücher.
Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 182:
Ueber die Bedeutung dieser verschiedenen Bezeichnungen sind wir nicht auf blosse Vermutungen angewiesen, da, wie schon angedeutet, eine ziemlich reichhaltige Kollektion von Mustern, die von Joh. Heinr. Streiff, bezw. von seinem Nachfolger Joh. Heinrich, Blumer im XVIII. Jahrhundert fabriziert worden sind, erhalten blieben und von Ratsherr H. Blumer Tschudi, einem Enkel des Letztgenannten, dem Technischen Verein des Kantons Glarus seinerzeit zur Verfügung gestellt wurden.
Die
Mouchoirs „double face" waren die Dunkel-Indigoblau mit Weiss, bei welchen das Reserveweiss auf beiden Seiten aufgedruckt und damit bewirkt, wurde, dass die Küpenflüssigkeit sich vollständig von den bedruckten Stellen fernhielt und die Ware schliesslich beidseitig genau gleich aussah.
Noch begehrter waren
die „Doppelblauen", in ähnlicher Weise hergestellt, indem man mit Wiederholung des Reservedruckens und Färbens Dunkel- und Hellblau oder „Doppelblau" mit Weiss erzeugte.
Die Mehrzahl in der Kollektion bilden die „Rot und Blauen" d.h. Dunkel-Indigoblaue Mouchoirs mit viel Weiss, bei welchen man die weissreservierten Stellen nachträglich mit Rot allein oder mit Dunkelrot und Rosa „illuminierte" oder „rentrirte" .........



 
  02 - Blaudruck in Verbindung mit Gelb und Rot bei Bartholome Jenny & Cie
Waterloo, Ambra, Lapis und das Palmettenmotiv

 

Ambra veri mit Blau und Gelb, 1835-1860
Druckmuster, Glarus, Musterband 1



Beispiele aus Serie eth Hönggerberg


Ambra veri mit Blau, Gelb und Orange, 1835-1870
Druckmuster, privat Sent, Musterband 1


3 Stufen der Färbung





Ambra veri mit Blau, Gelb und Orange, 1835-1870
Druckmuster Ennenda loser Bestand, Couvert1B

Beispiele aus Serie eth Hönggerberg

Lapis, 1838-1870
Druckmuster, Glarus, Musterband 1

Lapis, 1838-1860
Druckmuster, privat Sent, Musterband 1

Lapis, 1838-1880
Druckmuster, St.Gallen, Musterband 1
     
  Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 367/68:
Gegen das Jahr 1820 nahm Hauptmann Joh,. Streiff, damaliger Inhaber der Firma Friedrich Streiff & Cie. den 1815/15 in England geschaffenen, verhältnismässig leicht zu erstellenden Artikel Waterloo auf und arbeitete darin eine Anzahl Jahre in Mouchoirs- und Indiennes-Mustern sehr stark und zu lohnenden Preisen. Man unterschied „Waterloo einfach", bei welchen in das reservierteWeiss der in der Indigoküpe dunkelblau gefärbten Tücher nachträglich Tafelgelb und manchmal auch Tafelgrün („Apfelgrün") eingepasst wurde, und „Waterloo mit Rot", bei welchen zu diesen Farben noch Tafelrot trat und anstatt des direkten Grün, auch wohl hell-Indigo oder Tafel-Pariserblau, welche dann stellenweise durch das Tafelgelb in Grün sich verwandelten. Nach gewissen Gegenden blieben die „Waterloo einfach", von verschiedenen andern Fabriken und zum Teil unter neuen Namen erstellt fast bis in die Gegenwart verkäuflich, um auch diejenigen Abnehmer zu befriedigen, denen die ächten Indigo-Waterloo zu teuer waren, fabrizierte man nicht lange darnach in den gleichen stylisierten Blumendessins als etwas billigem, aber weniger soliden Abklatsch die „Neu-Waterloo", indem man die Tücher mit Thonerde-Mordants beizte, ätzte, in einer beschränkten Menge Blauholzabsud färbte und die erhaltenen etwas düstern Grosbleu-Böden wie die ächten Waterloo illuminierte, schon nach 8-10 Jahren verlor sich jedoch der Verkauf der „Neu-Waterloo" gänzlich wieder.

Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 212:
Ambra:...........Daniel Köchlin, welcher dieselben in die Praxis der Druckereien einführte, indem er Baumwollgewebe- ganz oder stellenweise mit Bleisalzen belud und nach entsprechender Fixation in Kaliumbichromat ausfärbte; bald lernte man das feurige Gelb auf der Faser (durch kochendes Kalkwasser) in ein sattes Orange zu verwandeln und solche uni „Chromgelb" oder „chromorange" gefärbte Tücher mit weissen, schwarzen und bunten Tafelfarben zu ätzen.
Eine der schönsten Anwendungen dieser Farben brachte sodann Walter Crum in Tornliebank bei Glasgow auf den Markt, indem er 1824 Bleisalze als Reservage druckte, die Ware In- der Indigoküpe dunkelblau färbte, dann die bedruckten Stellen
im Chromatbad zu Gelb entwickelte und dasselbe durch eine leichte Säurebehandlung „schönte". 1830 gelangte er dazu, in demselben Artikel das Gelb in Orange überzuführen und dasselbe stellenweise durch Aetzdruck wieder in Gelb zurückzuverwandeln, so dass das Muster in Orange und Gelb schattiert war. Beide Produkte fanden als Indiennes und noch mehr im Tüchelgenre grossen und anhaltenden Beifall, teils wegen ihrer Solidität, teils wegen der Kontrastwirkung, welche in der Verbindung der feurigen Illuminationsfarben mit dem tief dunkelblauen Grunde lag. Bald darauf (1831) erfand James Thomson in Primrose eine Methode, indigoblaue Tücher mittelst Chromsäure weiss zu ätzen..........


Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 169:
......Nachdem ein direktes Aufdrucken dieses Aetzmittels aus verschiedenen Gründen sich als undurchführbar erwies, schlug Köchlin den umgekehrten Weg ein indem er die roten Stücke mit einer verdickten, nichtflüchtigen Säure (Weinsteinsäure) bedruckte und alsdann einige Minuten in alkalische Chlorkalklösung (la cuve decolorante) tauchte, wobei das an den betreffenden Stellen sich entwickelnde Chlor den Farbstoff zerstörte. Bald darauf entdeckte er, dass das Berlinerblau im Stande ist, freiem Chlor zu widerstehen, so dass, wenn dieser Farbstoff (gewöhnlich in Chlorzinn gelöst), der Aetzfarbe zugesetzt wird, die bedruckten Stellen schliesslich lebhaft blau, bei Weglassung der Weinsteinsäure (durch Addition zum Rot) hingegen schwarz erscheinen. Indem er nach Beendigung der Aetz-Operation noch Tafelgelb einpasste und dasselbe z. T. auf
das Weiss, z. T. zur Bildung von Grün, auf das Blau fallen liess, war er zu einer ganzen Scala von Farben gelangt.....
 
Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 323:
.... damit hatte Fabrikant Trümpy Mittel und Spielraum gewonnen, die damals neuen und stark begehrten, jedoch sehr schwierigen „Bandanos" und „Ambra" (dunkelindigoblaue Böden mit reserviertem Chromgelb, allein bezw .kombiniert mit Chromorange, gemäss S. 212 T.II) in mustergültiger Weise zu stande zu bringen. 1838/39 folgten die „Lapis" (S.223), zu deren Vervollkommnung man einen Koloristen, Joseph Weingärtner von Mülhausen, berief. Dieser ebenso schöne als solide Artikel errang sich den Beifall der italienischen Kundsame in ausserordentlichem Masse, so dass er während mehreren Decennien in grossen Mengen gekauft und auch gut bezahlt wurde. Die schon 1827 mit Exportfirmen in Hamburg angeknüpften Verbindungen führten in den 1840er und 1850er Jahren zu einem lebhaften Geschäft nach den nordischen und einigen überseeischen Ländern,
während sich der Verkehr mit der europäischen und asiatischen Türkei durch die Vermittlung schweizerischer Handelshäuser vollzog............


Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 223/4:
...
.....1808 tauchte in England ein Druck-Erzeugnis auf, das noch in demselben Jahre von dem Hause Hartmann in Münster (S. 139) unter dem Namen Lapis nachgeahmt wurde. Dasselbe zeigte schwarze und rotorange Figuren in hellindigoblauem Grunde ohne begleitendes Weiss; die Fabrikation vollzog sich in der Weise, dass man Eisen- bezw. Thonerdemordant enthaltende Reserven vordruckte, dann in die Indigoküpe einging, um den unbedruckten Grund hellblau zu färben und schliesslich, nach entsprechender Reinigung, noch in Mischungen von Krapp mit Quercitron färbte, um die reservierten Stellen in schwarz bezw. rotorange überzuführen.
1809 griff der uns schon wohlbekannte
Daniel Köchlin-Schouch (S. 140 u. 169) die dieser Neuheit zu Grunde liegenden Ideen auf, führte sie weiter aus und gestaltete sie um, bis die in ihrer ursprünglichen Form ziemlich eintönigen und düstern Tücher einen der schönsten und zugkräftigsten Genres, welche die Baumwolldruckerei je gesehen, bildeten. Er druckte nämlich als erste Farbe ein Reserve-Weiss auf, welches sowohl darüber zu druckenden Beizenfarben als der späler folgenden Indigoküpe Widerstand zu leisten vermochte; alsdann folgten als Beizenfarben rote, braune und schwarze Töne und endlich passte er nach der Krappfärberei noch Tafelgelb ein, welches, soweit es auf Hellblau fiel, mit demselben Grün erzeugte. So war es ihm gelungen, das Krapp-, das Indigo- und das Tafelfarben-Verfahren in höchst origineller Weise in einem Artikel zu vereinigen; ..........Ueberdies brachte Köchlin die „Lapis riches" von Anfang an in schönen, originellen Palmettendessins auf den Markt, welche für immer für sie typisch blieben. So konnte es denn nicht fehlen, dass, ähnlich wie seine türkischroten illuminierten „Merinos" (S. 170), so auch die Lapis mit ihren schön gruppierten und fast ausnahmslos soliden Farben einen ausserordentlichen Erfolg erzielten; ihre Herstellung verbreitete sich bald auch nach ändern Ländern und entwickelte sich in der Folge besonders stark in England, in der Schweiz und in Oesterreich, wo sie Jahrzehnte lang zahlreiche Hände beschäftigten.........

Text aus: JENNY-TRÜMPY 1902, S. 171:
........zeigten die Cachemires-Châles fast ohne Ausnahme ein altindisches Ornament, die Palmette d. h.das halbaufgerollte, stengellose (und daher als solches nicht mehr sofort erkennbare) Palmblatt in allen möglichen Varianten,
gross, mit reicher innerer Gliederung und wieder ganz klein und einfach. jedoch stets seinen streng markierten Charakter bewahrend.
Köchlin war nun der erste, welcher dieses eigenartige Motiv in die Baumwolldruckerei einführte, wozu er 1810 den intelligenten
Dessinateur Malaine engagierte (derselbe war der Sohn eines „Peintre de fleurs aux Gobelins", der sich zur Zeit der Schreckensherrschaft von Paris nach Mülhausen geflüchtet und in der Tapetenfabrik Jean Zuber in Rixheim Stellung gefunden hatte); den ungefähr zu gleicher Zeit geschaffenen Artikel Lapis riches gab Köchlin sogar ausschliesslich in den seither typisch gebliebenen Palmenmustern oder „dessins cachemiriens" heraus, während er bei den Türkischrot-Aetzdrucken abwechslungsweise geschmackvolle Blumen und Palmetten verwendete........


 
03 - Papierentwürfe für Bandanos und Doppelblau mit Weiss, sowie Waterloo, Ambra und Lapis

 
Bartholome Jenny & Cie, Ennenda

Papierentwurf Comptoir Archiv, Ennenda
für doppelblaue Artikel
Bartholome Jenny & Cie, Ennenda

Papierentwurf Comptoir Archiv, Ennenda
für Ambra
Bartholome Jenny & Cie, Ennenda

Papierentwurf Comptoir Archiv, Ennenda
für doppelblaue Artikel


Papierentwurf Comptoir Archiv, Ennenda
für doppelblaue Artikel


Papierentwurf Comptoir Archiv, Ennenda

für Waterloo


Papierentwurf Comptoir Archiv, Ennenda

für Lapis
 
     


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Last revised Oktober, 2016