ANNE WANNER'S Textiles in History   /  Firma Ikle
 
Das Stickereiunternehmen in der Schweiz
  Zu Beginn der 1860er Jahre liberalisierten die St.Galler Handel und Wirtschaft, dies zeigte sich in der Gewährung der uneingeschränkten Niederlassungsfreiheit. Davon profitierte Leopold Ikle, der 1864 nach dem Tod seines Vaters die Niederlassung in St.Gallen übernahm. Sein Unternehmen war erfolgreich, auch weil seine Brüder und Neffen in vielen Weltstädten Niederlassungen unterhielten.

Leopold Ikle erlebte zu dieser Zeit die Anfänge der Maschinenstickerei. Rasch erkannte er die Bedeutung und aus dem Händler wurde ein für technologische Neuerungen stets offener Fabrikant.
1880 baute seine Firma die erste Schifflimaschinenstickerei der Ostschweiz. Leopold bemühte sich, die gestalterischen Feinheiten der in Handarbeit entstandenen Spitzen auch auf der Maschine zu realisieren. Ständig suchte er nach neuen Fabrikationsartikeln und Mustern, reiste zu diesem Zweck durch Europa, Amerika, den Vorderen Orient. Für seine Entwerfer brachte er alte Textilien mit nach Hause. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine Sammelleidenschaft.

Die Blütezeit des Unternehmens dauerte bis zum 1. Weltkrieg. Die Firma "Ikle freres" konnte sich dem Zusammenbruch der Ostschweizer Stickereiindustrie nicht entziehen, im Jahre 1929 ging sie in der Frima Reichenbach & Co auf.
Adolf Ikle kümmerte sich in St.Gallen um die Wäschestickereien. Nach seinem Tode am 2. Sept. 1923 übernahm sein Schwiegersohn Felix German die Firma, 1929 fusionierte sie mit der St.Galler Firma Reichenbach & Co.

 
 

home  Ikle Last revised March 29, 2001