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Unter
koptischen Geweben versteht man alle textilen
Gräberfunde aus der Zeit zwischen dem 4. bis 12.
nachchristlichen Jahrhundert in Aegypten. Dabei handelt es sich meistens um
Textilien des täglichen Gebrauchs, vor allem um
Fragmente von Bekleidungsstücken und Decken. Es war
damals üblich, die Toten nicht mehr zu mumifizieren,
sondern sie in ihrem Alltagskleid zu begraben. Durch das
trockene Klima und den sandhaltigen Boden blieben diese
textilen Dokumente relativ gut erhalten. Die ersten
Zeugnisse brachte Napoleons Expedition aus dem
nordafrikanischen Raum nach Europa. Seit der 2. Hälfte
des 19. Jahrhunderts wuchs dieses Interesse an
spätaniken Geweben,
Die koptischen Gewebe der
Textilsammlung St.Gallen stammen aus der Sammlung Leopold
Ikle. Einzelne wurden schon 1908 zusammen mit Spitzen und
Stickereien dem Museum geschenkt. Die Mehrzahl jedoch
gelangte 1920 in die Sammlung, als Ikle einen Teil des
Ausstellungsgutes übernehmen konnte, das im Palais du
Costume in Paris anlässlich der Weltausstellung von 1900
gezeigt wurde.
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