ANNE WANNER'S Textiles in History   /  publications

Altarbehang mit Darstellungen aus dem Leben der Hl. Ursula
Vortrag in Rümlang am 22. Oktober 1983

Bunte Seidenstickerei auf weisslicher Atlasseide; um 1700; 87cm x 230cm
Gestickt von Anna Maria Marzohl, Maria Hilf Luzern
Stickerinnen in der Innerschweiz


   
  Darstellungen:
Szenen aus der Ursulalegende: die Meerfahrt der elftausend Jungfrauen; die Jungfrauen vor dem thronenden Papst zu Rom; die Heilige und ihre Gefährtinnen in einer Landschaft rastend.
Herkunft:
Die Wappen Krus und Dorer weisen auf die Eltern der 1693 ins Kloster eingetretenen Maria Genovefa Krus hin.
Stickerin:
Anna Maria Marzohl (1636-1712), ist als Ausnahme mit Namen als Stickerin bekannt. Die Chronik des Luzerner Maria Hilf Klosters berichtet von ihr: "Sie war unverdrossen in der Arbeit, sonderbar wohl geübt in der Arbeit, so man den gemalten Stich oder Arbeit nennt. Sie hat einen ganzen Ornat, neben vielen anderen kleinen Sachen von dieser Arbeit für die Kirche gemacht".

Ihrer Stickkunst werden das Jessemessgewand, drei Antependien und zwei grosse Vorhänge mit Heiligen zugeschrieben.
 



Vittore Carpaccio, der Traum der Heiligen Ursula,
1490, Venedig

       
 
  Die Legende der heiligen Ursula ist in der Kunst häufig dargestellt worden:

Hans Memling malte einen Ursulaschrein im Johannesspital in Brügge, 1490 schuf der Venezianer Vittore Carpaccio einen Bilderzyklus, welcher das Leben der heiligen Ursula darstellt. Er weicht in seiner Darstellung allerdings etwas ab vom ursprünglichen Text und versetzt das Geschehen ins prunkvolle Venedig des 15. Jahrhunderts.
Das wohl berühmteste und schönste Bild seiner Folge ist der Traum der heiligen Ursula. In einem venezianischen 4-cento Zimmer träumt Ursula vom Martyrium, das sie erwartet, und das ihr ein Engel verkündet. Der Kunsthistoriker Eduard Hüttinger sagt dazu: "der Raum wird stimmungsvoll beseeltes Stilleben. Die keusche Ruhe und angstentrückte Sicherheit des Raumes verdichtet sich im marmorklaren Antlitz der Schläferin wie in einem sammelnden Segel. Sie ist Braut des Himmels - leer und unberührt bietet sich die andere Lagerstätte des Ehebettes dar."


Ursula, schön und weise, war eine selbstbewusste Königstochter, welche ihren Weg unbeirrt und sicher ging. Ihr Leben erzählt Jacobus de Voragine in der Legende aurea:
Ursula soll in der Mitte des 5. nachchristlichen Jahrhunderts gelebt haben. Sie war die Tochter eines frommen Königs in England und weitherum berühmt. Ein anderer englischer König hätte Ursula gerne als Gattin für seinen Sohn gehabt. Er sandte Boten aus, welche um sie werben und notfalls auch drohen sollten, falls sich Widerstände zeigten.
  Ursula war nicht einverstanden, denn als Christin wollte sie keinen Götzenanbeter zum Manne. Ihr Vater fürchtete sich und Ursula schlug vor, zwar einzuwilligen aber gleichzeitig schwierige Bedingungen zu stellen:

1. sollte man ihr 10 auserlesene Jungfrauen zum Troste geben und jeder Jungfrau 1000 Mägde.
2. diese Jungfrauen wollten auf Schiffen leben
3. erbat sich Ursula eine Frist von drei Jahren
4. in dieser Zeit musste der Prinz den Christenglauben erlernen und sich taufen lassen.


Der Jüngling war mit den Bedingungen einverstanden, Jungfrauen aus unterschiedlichen Königreichen und Mägde wurden für Ursula zusammengesucht, man bereitete Schiffe und Proviant vor. Ursula und ihre Frauen gründeten eine Art Ritterschaft. Sie fuhren sehr oft aufs Meer hinaus. Manchmal kehrten sie mittags heim, manchmal erst abends, oft blieben sie über Nacht weg. Eines Tages fuhren sie nach Frankreich, dann nordwärts bis zum Rhein und rheinaufwärts bis nach Köln.

Hier erschien Ursula ein Engel im Traum und gebot ihr, weiterzureisen bis nach Rom. Später sollten alle nach Köln zurückkehren, um hier die Krone der Märtyrer zu empfangen. Sie reisten nun mit ihren Schiffen bis nach Basel, von wo aus es zu Fuss weiterging, über die Alpen bis nach Rom.

       
 
  Dort empfing der Papst die Jungfrauen. Nun träumte der Papst, auch er müsse mit den Damen nach Köln ziehen und dort mit ihnen das Martyrium erleiden.
In Rom scharten sich immer mehr Männer und Frauen um Ursula. Dies beobachteten zwei römische Heerführer sehr unwillig, denn sie befürchteten, dass der Christenglaube zu stark anwachsen könnte. Sie setzten sich deshalb mit den Hunnen in Verbindung, und wiesen sie an, mit einem grossen Heer nach Köln zu ziehen und die Jungfrauen dort umzubringen.

Nach Ursula und dem Papst träumte nun auch der in England gebliebene Bräutigam von Ursula. Im Traum erhielt er den Auftrag, seine Mutter und seine Schwester zum Christentum zu bekehren, dann sollten sie miteinander Ursula entgegenreisen, in Köln würden sie ebenfalls die Krone der Märtyrer erhalten.


Als nun die Jungfrauen Köln erreichten, fanden sie die Stadt von Hunnen belagert. Was nun folgte, beschreibt Jacobus de Voragine sehr kurz:

  "Sobald die Hunnen sie sahen, fielen sie mit grossem Geschrei auf sie und wüteten als Wölfe unter den Schafen …Der Fürst der Hunnen sah Ursula und ihre grosse Schönheit und wollte sie verschonen und zu seinem Weibe nehmen. Doch sie verschmähte dies, … da legte er einen Pfeil auf sie an und durchschoss sie".


Das Luzerner Antependium zeigt 3 Szenen aus dieser Legende:
die Schiffe mit den Jungfrauen auf dem Meer,
der Empfang beim Papst
und die Wanderung über die Alpen.

Die Szenen sind voneinander getrennt durch gewundene, blumengeschmückte Säulen. Oben erscheinen Engel mit verschiedenen Musikinstrumenten. Sie begleiten und beschützen Ursulas Weg.
 

 

 
  Ursulinen und andere Stickerinnen der Innerschweiz:
Der Orden der Ursulinen geht zurück auf eine 1535 in Brescia (Italien) entstandene Vereinigung. Im 17. Jahrhundert hatten die meisten Niederlassungen die Augustinerregel angenommen und waren zum kanonischen Orden geworden. 1659 entstand von Dôle in Frankreich aus die Niederlassung in Luzern.
Eine wichtige Aufgabe der Ursulinen war die sorgfältige Mädchenerziehung. Dazu gehörte mit Sicherheit die Vermittlung verschiedener Handarbeitstechniken. Stickende Nonnen finden sich aber auch in anderen Orden.

Von 1678-81, wurde das Kloster Maria Hilf am Abhang der Musegg errichtet.
Noch bevor das Klostergebäude stand, kommen in den Urkunden Nachrichten über begabte Stickerinnen vor:
Maria Sibylla und Anna Margarita Pfyffer werden genannt. Später, 1693, ist als Stickerin Prudentia Pfyffer erwähnt. Ganz besonders begabt war Anna Maria Marzohl (1636-1712), die Schöpferin des Ursula Antependiums. Von ihr heisst es, sie habe sich "also darauf apliziert, dass iro das Gesicht vergangen, all so dass sie vor ihrem Tod schier ein Jahr blind worden.


An dieser Stelle müssen die Forschungen von Canonikus R.L. Suter aus Beromünster erwähnt werden. Er erforschte nicht nur die Stickereien der Ursulinen, jahrelang studierte er Urkunden, Rechnungsbücher, Archive. Dabei fand er Nachrichten über stickende Klosterfrauen im ausgehenden 17. und 18. Jahrhundert bei den Benediktinerinnen in Hermetschwil, bei den

  Zisterzienserinnen in Gnadenthal und in Olsberg, bei den Kapuzinerinnen in Luzern, bei den Dominikanerinnen in Schwyz, den Visitandinnen in Solothurn. Nur wenige Namen von Schwestern lassen sich allerdings in Beziehung bringen mit erhaltenen Arbeiten, sind doch die Stickereien selten signiert.

Interessant ist, dass viele dieser Nadelkünstlerinnen ums Jahr 1700 aus Luzerner Familien stammten:
neben Anna Maria Marzohl sind dies verschiedene Frauen aus der Familie Pfyffer, dann Maria Abundantia von Reding, Barbara von Arx, Scholastica an der Allmend.
1959 nannte Adolf Reinle in seinem Buch über Luzerner Volkskunst Anna Maria Marzohl eine grosse Einzelgängerin von persönlicher stilbildender Kraft. Dass sie aber nicht alleine dastand, zeigen die von 1968 bis 1988 verfassten Aufsätze von R.L. Suter.

Im 17. Jh. bildete sich in der Innerschweiz diese unentwegt geübte Sticktradtiton, an deren Anfang ebenfalls ein Luzerner steht, nämlich Johann Jakob Ackli. Es ist bekannt, dass dieser Sticker für Beromünster ein Antependium sticken sollte, denn aus dem Jahr 1620 ist ein Schriftstück erhalten, in welchem Ackli Vorauszahlung verlangt. Beispielsweise könnte Maria Abundantia von Reding, geb. 1612, seit 1630 in Hemetschwil, seine Schülerin gewesen sein. Es ist denkbar, dass Ackli zumindest Anregung für diese Sticktradition gegeben hat.

 
  Zu den verwendete Materialien:
Die helle Atlasseide wurde mit farbiger Seide und mit Gold- und Silberfaden bestickt. Zudem sind viele Perlen eingearbeitet.

Das Seidengewebe wurde meist aus dem Ausland bezogen, meistens aus Italien. In alten Rechnungsbüchern von oesterreichischen und schweizerischen Klöstern kommen Namen von Lieferanten vor, wie die Gebrüder Falconetti, Firma Salomon. Namentlich die Beziehungen letzterer Firma reichten von Süddeutschland bis nach Oesterreich, und man weiss, dass sie auch Stifte und Klöster der Zentralschweiz belieferten.

Das farbige Seidengarn könnte möglicherweise in Luzern selber oder in Zürich und Umgebung hergestellt worden sein. Das Seidengewerbe geht in Zürich auf das 13. Jh. zurück, und nahm im 16. Jahrhundert mit Hans Jakob Werdmüller (1480-1559) einen bedeutenden Aufschwung. Dessen Söhne führten das Zwirnrad in Zürich ein. Die 1567 in Zürich eingebürgerte Firma Pestalozzi hatte an der Froschgaugasse ihr Stammhaus für den Verkauf von Garnen und Florettseiden.

Für Stickereien war die sog. Filofloss-Seide beliebt, das ist ein weiches Seidengarn, das aus mehreren leicht miteinander verdrehten Grègefäden besteht. Daneben gibt es Kordonnet-Seide, hier sind dickere Zwirnfäden miteinander verdreht.

  Die Seidenabfälle, sowie die von der Oberseite der Kokons gebürstete Seide konnte versponnen werden, man nannte sie Flockseide, auch Schappe- oder Florettseide.

Der Goldfaden, welcher im 17. und 18. Jahrhundert ein beliebtes Stickmaterial darstellte, ist ein Metallfaden. Aus technischen Gründen konnte kein Häutchengold verwendet werden. Oft nahm man dazu vegoldeten Silberdraht. Der Silberfaden war ein mit Zinkdämpfen behandelter Kupferdraht.

Zusammen mit Gold und Silber verwendeten die Stickerinnen viele Perlen. Kleinere Perlen stammten meist aus einheimischen Gewässern. Die Perlmuschel bevorzugte kalkarme, reine Gebirgswasser in klaren Gegenden. Die Perlenfischerei war jedoch eine mühsame und wenig ergiebige Angelegenheit, konnte man doch pro 100 Muscheln nur mit einer einzigen Perle rechnen, und von 100 Perlen war eine einzge gut. Durch Raubbau verringerten sich die Bestände schon im 17. Jahrhundert und lösten sich im 18. Jahrhundert völlig auf.

Glasperlen sind haltbarer, seit dem 12. Jahrhundert kannte man die Produktion in Venedig. In Deutschland gab es seit der Renaissance entsprechende Werkstätten.

 
  Sticktechnik und Stickerinnen:
Der Seidenglanz der Garne kommt am besten zur Wirkung, wenn die Stiche recht lang und parallel auf dem Gewebe liegen.
Dazu eignen sich Spannstich, Plattstich, auch Stielstich. Diese Art der Stickerei ist der Malerei recht ähnlich und man bezeichnet die Arbeiten deshalb als Nadelmalereien. Neben dem Spannstich verwendete man hier hauptsächlich den sog. Spaltstich:
mit der Sticknadel sticht man nach jedem Spannstich ins Zentrum des vorangegangenen Seidenfadens zurück. Auf diese Weise erhält man eine dichte Stickfläche in welcher die einzelnen Stiche nicht klar voneinander abgegrenzt sind.

In der Stickerei wurde meistens nach Vorlagen gearbeitet, dafür gibt es Beispiele, aber das Auffinden einer bestimmten Vorlage ist doch meistens als glücklicker Zufall zu werten. Memlings oder Carpaccios Bilder zur Ursulalegende hätten den Nonnen bekannt sein können - jedoch finden sich auf der Stickerei keine Bezüge.

Man könnte sich eher vorstellen, dass die Stickerinnen Motive verschiedener Vorlagen zu einem neuen Ganzen zusammenstellten.
Eine grosse Uebung und lange Tradition hatten die Schwestern im Sticken von Blüten. Hier muss es viele Vorlagen gegeben haben, denn die Blumen finden sich immer wieder in ähnlicher Weise dargestellt.
Das signierte Blumenstilleben des Holländers Anthony Janson um 1640 zeigt die Beliebtheit von Tulpen, Nelken, Rosen, Schwertlilien. Solche Blüten kommen auch auf den barocken Stickereien der Innerschweizer Schwestern vor.

  Maria Abundantia von Reding stickte 1663 in Hermetswil mit viel Metallfaden und Seide. Es erinnert im Ganzen mehr an eine Goldschmiedearbeit als an Malerei. Im Vergleich mit Antony Janson sind die Blüten etwas schematischer, speziell die Nelke formelhafter, weniger naturgetreu.
Ein anderer Blütenstrauss arbeitete Barbara von Arx (1703-1716). Zum Teil sind die Blüten sehr genau beobachtet, aber im Vergleich mit dem Holländer immer noch etwas flach und formelhaft. Dasselbe stellen wir fest bei einem 3. Bild aus Hermetschwil, einem Geschenk der Aebtissin Margarita Rüttimann (1697-1702) an ihren Onkel Probst Bernhard Hartmann.

Die Blütendarstellungen des Ursula Antependiums zeigen in der Gestaltung der Blüten eine gewisse Unbeholfenheit.
Der Vergleich mit den Hermetschwiler Blüten Stickereien lässt vermuten, dass die Blumenstickerin in Luzern weniger Uebung im Sticken hatte, dass diese Blumen wohl von anderer Hand als von Anna Maria Marzohl stammen. Dasselbe ist auch auf der etwas späteren Kasel aus Beromünster von ca. 1730, nachweislich ebenfalls eine Arbeit der Ursulinen, erkennbar.

Anna Maria Marzohl stickte weitere Arbeiten, in der Chronik heisst es:
"sie hat einen ganzen Ornat, neben vielen anderen kleinen Sachen von dieser Arbeit für die Kirche gemacht".

 
  Drei Messgewänder aus den Jahren 1730-40 können als Ursulinen Arbeiten nachgewiesen werden.

Ein erstes befindet sich in Engelberg, mit den Wappen des Luzerner Kommissars Johann Ryser. Es war vermutlich als Primizgeschenk für dessen Neffen gedacht, der 1733 am 19. September die Priesterweihe empfangen hatte.
Ein entsprechender Eintrag in der Ursulinenchronik sagt: "1733, den 23. October hat Unser Gnädiger Herr Vatter Ryser 4 dublonen, so 40 und 8 gulden ausmachen, verehrt wegen dem von gemahlter Arbeit undt gestickten messgewand für seinen Herren Nepoten".
Johann Bernhard Ryser war mit den Ursulinen freundschaftlich verbunden. Er weilte als Gast gerne auf Maria Hilf, hielt dort an Festtagen das Hochamt. Er war reich begütert und erwies sich deutlich als Wohltäter des Instituts.

Ueber das zweite Beispiel, die Kasel in Luzern, haben sich fast keine Nachrichten erhalten, doch ist sie eine fast fadengetreue Kopie des Engelberger Messgewandes.

Als drittes Beispiel kann eine Kasel in Beromünster ebenfalls als Ursulinen-Arbeit nachgewiesen werden. Geschaffen wurde sie für Chorherr Melchior Rudolph Hartmann in Beromünster.
Dort steht im Stiftsverzeichnis: "Anno 1774 vergabten ihre Hochw. Herrn Chorherren und Inspektor Melchior Rudolph Hartmann ein kostbares gesticktes Mässgwand usw ….verarbeitet lassen von den Frauen Ursulinen in Luzern". Auf dem Tragbügel ist die Jahrzahl 1740 eingraviert.

  Wie dies im 17. Jahrhundert üblich war, fassten die Schwestern Reliquien, bestickten Kissen und Polster, bekleideten ganze Heiligenleiber. Neben Ciboriumröcklein, Tabernakelmänteln kleideten sie Krippenfiguren in kostbare Stoffe.
Im Wohltäterbuch der Jesuitenkirche steht für das Jahr 1693: "Widerum haben sich die wohl Ehrwürdigen Frauwen (Ursulinen) zue Wienachts Zeit die Geburt Christi vorzustellen in der S. Francisci Xaverij Kirch gar vil bemüht, die Bildspersohnen zu zieren".

Bisweilen stickten die Maria Hilf Klosterfrauen auch für ausserkirchliche Zwecke:
1735 war Schwester Rosalia Acklin von einem Spezialarzt aus Konstantinopel operiert worden. Aus Dankbarkeit verehrte man ihm neben dem Arzthonorar: "ein paar mit Goldt gestickte Handschuo, und seiner Freylein Tochter auch ein paar".
Ein Chronist bemerkt: "weillen wir mit zeitlichen Mitteln noch nit genugsamb versehen waren, haben wir underschiedliche Arbeiten gemacht, damit wir etwas gewünten und uns desto besser Erhalten könnten".
Ueber das Verkaufen von Stickereien sind einige Nachrichten erhalten, denn eine solche Tätigkeit war nicht immer unumstritten. Aber der spätere Klosterverwalter Vinzenz Nager schreibt in seiner Chronik: "Die nicht Schule haltenden Frauen beschäftigen sich mit weiblichen Handarbeiten, welche für Rechnung des Klosters verkauft wurden und im Jahr eine nicht unbedeutende Einnahme darstellten.

Die Stickereien der Ursulinen in Luzern entstammen einer langen, unentwegt geübten Tradtion und nur deshalb konnten sich diese hochstehenden Werke der Nadelmalerei entstehen.


content  Last revised 2 June, 2006