Annatextiles VOCABULAR - Embroideries |
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Appenzeller Stickerei mit Leinen- und Baumwollgarn |
Appenzell Embroidery with with Linen and Cotton yarns |
Broderie Appenzell avec du lin et du cotton |
Ricamo con lino e cottone |
Feine
Handstickereien Aus schriftlichen Quellen geht hervor, dass St.Galler Kaufleute schon seit dem 13. Jahrhundert mit Leinwand, seit dem frühen 18. Jahrhundert mit Baumwolle handelten. Das Verzieren von Geweben mit Stickerei, in grosser Anzahl und zu Handelszwecken kam erst in den 1750er Jahren auf, entwickelte sich aber rasch. Ein Ratsprotokoll von 1773 erwähnt bereits 6000 stickende Personen, für 1790 nennt der Historiker Hermann Wartmann 30'000 bis 40'000 in der Stickerei beschäftigte Leute. St.Gallen war hauptsächlicher Handelsplatz für diese feinen Arbeiten, die vielfach in Heimarbeit in der Umgebung der Stadt, in Appenzell, auch im Österreichischen (Vorarlberg) verfertigt wurden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts handelte es sich um reine Handarbeit, und die Stickereien waren vielleicht unterschiedlich in der Qualität, glichen sich aber in Stil und Motivwahl weitgehend. In der feinen Handstickerei unterscheidet man drei hauptsächliche Stickerei-Arten: Bei den Flächenstichen herrscht leicht reliefierter Plattstich vor; dazu gehören auch die eigentlichen Reliefstickereien und Applikationen. Die Gruppe der Hohlsaum- und Druchbrucharbeiten, die in der Ostschweiz "Zughöhl" heissen, lassen die Stickerei leicht und transparent erscheinen. Nadelspitzen aus Schlingstichen schliesslich fügt man in vorher in den Stoff geschnittene Löcher ein. Viele Frauen spezialisierten sich auf eine dieser Musterungsarten, und oft wanderten die kleinen Kunstwerke von einer Hand zur anderen. Älter als diese feinen Stickarten ist die Technik des Kettenstichs. Dieser Stich soll um die Mitte des 18. Jahrhunderts von Lyon in die Ostschweiz gelangt sein. Die Stickerin zog mit einer Tambourier- oder Häkelnadel Schlinge um Schlinge durch das straff in einen Rahmen (Tambour) gespannte Gewebe. |
Seit 1850 entwickelte sich die Maschinenstickerei mehr und mehr. Die Handstickerei blieb daneben weiterhin bestehen, sie wurde nun vor allem im Kanton Appenzell Innerrhoden geübt. Der Begriff Appenzeller Handstickerei bezieht sich somit auf Handarbeiten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert. Musterungen und Techniken dieser Appenzeller Stickerei veränderten sich gegenüber der frühen Entwicklung in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts kaum. (Texte aus der nachfolgenden Literatur.) Literatur: Anne Wanner-JeanRichard: - Stickerei als Kunst und Handwerk, in: Sankt-Galler Geschichte, Bd. 6, S. 151, St.Gallen 2003 - World exhibitions and design, 1851 - 1878, as shown in publications from Leipzig, published in: CIETA-Bulletin No 75, 1998, p. 153 - 160 - Les mouchoirs de Suisse Orientale, dans: De Fil en Aiguille, revue des amis du musée textile Choletais, No 20, Novembre 1997, p. 18, 19 - «Sankt Galler Spitzen», publiziert in: Das ist Spitze, Begleitheft zur Sonderausstellung im Historischen Museum Luzern, 25. Januar bis 7. Mai 1995, Historisches Museum Luzern 1995, S. 25 - 39. - Kunstwerke in Weiss, Stickereien aus St.Gallen und Appenzell im 19. Jahrhundert, St.Gallen 1983 |
Die
nachfolgenden Beispiele stammen aus der Sammlung des Textilmuseums St.Gallen (Schweiz): Weissstickerei 1750 bis 1950 siehe auch: Taschentücher |
The following
examples are part of the collections of Textile Museum St.Gallen (Switzerland): Whitework embroidery 1750 to 1950 see also: Handkerchiefs |
Weissstickerei mit Vorzeichnung |
Vorstich umschlungen, Schnurstich, Plattstich unterlegt, kordonnierte Bindlöcher, Sandstich, Klosterstich italiano---Punto filza avvolto, punto cordonetto, Punto inglese, punto sabbia, Punto broccatello |
Kettenstich tambouriert, Hohlsaum/Ajour Stickerei - |
Hohlsaum/Ajour Stickerei italiano--- Punto tirato |
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Hohlsaum/Ajour Stickerei italiano--- Punto tirato |
ge---Plattstich unterlegt, kordonnierte Bindlöcher, Sandstich, Hohlsaum/Ajourstickerei, Spitzenstickerei italiano---Punto cordonetto, Punto inglese, punto sabbia |
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ge---Spitzenstickerei auf Grundlage von kordonnierten Bindlöchern mit Schlingstich. Diese werden in die sog. Spengfäden (= Spannfäden) eingearbeitet Photonachweis: |
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Last revised August 2016 |