Annatextiles VOCABULAR - Embroideries


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Seidenstickerei
Spannstiche in unterschiedlichen Längen liegen auf der Stoffoberseite und erscheinen nur in kurzen Stichen auf der Gegenseite.

Silk Embroidery
Silk Embroidery

Broderie en soie
La broderie en soie

Ricamo in seta
Ricamo in seta
             
  german:
Die aus dem Staate Panjab stammenden "phulkaris" (phul =Blume, kari = Arbeit) aus dem 19. Jahrhundert messen ca. 130cm x 220 cm. Der Begriff umfasst verschiedene Formen, auch die der "bagh" (Garten).
Frauen trugen die Tücher als Kopf- oder Umhangtücher oder benutzten sie als Decken und Wandbehänge. Ländliche Bevölkerungsgruppen verfertigten sie wohl ausschliesslich für den Eigengebrauch, währenddem bürgerliche Schichten die "phulkaris", die sie selber mit Stickerei verziert hatten, zum Repräsentieren verwendeten. Vor allem anlässlich von Hochzeiten stellten die Familien damit ihren Reichtum zur Schau.

Die Mädchen lernten bereits in jungen Jahren sticken, und nicht selten verfertigten sie bis zu ihrer Hochzeit 30 Tücher. Zum Vergnügen oder als Entspannung nahm man die Stickerei überallhin mit und arbeitete daran in jeder freien Minute. Sticktechniken und Muster überlieferten Mütter auf ihre Töchter, sie sind nirgends in Büchern festgehalten.

Gestickt wurde auf der Stoffrückseite mit farbigem Seidengarn und langen Spannstichen. Das Grundgewebe aus grober handgesponnener Baumwolle kann weiss, rosttrot, dunkelbau oder dunkelbraun sein. Währenddem bei den "phulkaris" der weisse oder farbige Hintergrund sichtbar bleibt und die Motive aus stilisierten Blumen oder figürlichen Szenen bestehen, sind die "bagh" völlig mit seidenen Spannstichen überdeckt.
(Texte aus nebenstehend erwähnter Literatur)

  english:
Indian embroidery tradtition goes back as far as the Indus civilizations and, perhaps, even to prehistoric times.
Bagh and Phulkari from the Punjab and neighboring areas were used as women's head coverings and as ceremonial hangings or covers. Being considered highly auspicious, these lovely embroideries with geometric or figurative designs accompanied women in daily life and at ceremonial occasions throuthout their lives.
As a rule, the texture of Eastrern Punjab pieces is coarser, but there are exceptions. The background may be rustbrown, dark indgo-blue, black or white. The most characteristic feature is the use of untwisted soft flloss silk and of regular darning stitches over counted threads. The embroidery is worked with the reverse side of the cloth, which faces the worker. The stitches change direction, and this, combined with the soft-floss silk thread, reflects the light, giving the surface a shiny appearance.

Literatur:
- Anne Morell, The Techniques of Indian Embroidery, Manchester 1992
- Anne Wanner-JeanRichard, Orientalische Blütenstickereien, in: Textilkunst, Heft Nr. 2/88, S. 81-83, Verlag M.& H. Schaper, 1988

- Marie-Louise Nabholz-Kartaschoff, Golden Sprays and Scarlet Flowers, Traditional Indian Textiles from the Museum of Ethnography Basel, Switzerland, 1986
   
 
        Die nachfolgenden Beispiele stammen aus den Sammlungen:

Textilmuseum St.Gallen
- Details von Indischen Decken, 19. Jahrhundert
  The following examples belong to the collection of the

Textilmuseum St.Gallen (Switzerland)
- details of indian embroideries of 19th c.
 
         

Inv.Nr. TM J 2727
ge---Spannstich, Vorderseite
 
Inv.Nr. TM J 2727
ge
 
Inv.Nr. TM J 2727
ge---Spannstich, Gegenseite
         

Inv.Nr. TM M 6125
ge---Spannstich, Vorderseite
 
Inv.Nr. TM M 6123

 
Inv.Nr. TM M 6123



Spannstich,

english---satin stitch

italiano--- punto lanciato
         

Inv.Nr. TM
ge---Spannstich, Kettenstich, Vorderseite
 
Inv.Nr. TM
   
        Photonachweis:
Textilmuseum St.Gallen (Schweiz)
 
 

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Last revised August 2016